Die Zunft zum Ankerrödel
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Was ist denn das???
Es ist keine, aus dem Mittelalter überlieferte Handwerkszunft, sondern der im Jahre 1931 offiziell erfolgte Zusammenschluss der älteren Mitglieder des Pontonier – Fahrvereins Schaffhausen
Was ist denn ein Ankerrödel???
Die meisten von uns, werden sich unter dem Begriff „Ankerrödel“ nicht viel vorstellen können. Doch uns allen sei hier erklärt, dass es sich dabei um einen meterlangen, starken Holzkeil handelt.
Als die Pontoniertruppen noch in reissenden Flüssen, verankerte Brücken bauten, wurden die Ankertaue vorne in den Pontons am Ankerriegel befestigt. Damit der, durch den gewaltigen Zug, gestraffte Seilknoten beim Abbau der Brücke wieder gelöst werden konnte, wurde um den Ankerriegel der "Einschlag" geschlungen und vor der Straffung des Knotens der "Ankerrödel" in diesen hinein gestossen.
So kam es dazu
Als der Pontonier – Fahrverein Schaffhausen am 21.
Februar 1931 sein 50. Jubiläumsjahr feierte, bestand bereits eine lose
Vereinigung seiner älteren Mitglieder, die sich „Ankerrödel – Club“
nannte. Die sich aber nur gelegentlich, für gesellige Momente trafen. Zu
diesem Zeitpunkt hatte der befreundete Pontonier – Fahrverein Zürich
schon eine „Zunft zum Ankerrödel“ als Untersektion, was die Schaffhauser
auch inspirierte eine ebensolche zu gründen.
Auf ein Schreiben hin von Jakob Müller, fanden sich dann auch 13 Mann, am 12. Juni 1931 beim Salzstadel ein, um eine Stachelfahrt ins Paradies zu unternehmen.
Zitat aus dem Jahresbericht 1931
Sie setzten im Ponton, die etwas eingerosteten Gelenke in Bewegung und probierten ihre, vor Jahren gelernte, Kunst des Wasserfahrens. Es ging noch leidlich, doch wenn man die Ablösungen in kurzen Intervallen vornahm und sich immer wieder sagte, man sei doch sicher noch nicht so alt, dass einem, die früher so mühelos ausgeübte Handhabung des Fahrgeschirrs derart anstrenge.
Die alte Kameradschaft lebte aber wieder auf und mit Einmut wurde beschlossen, die Sache weiterzuführen.
Am 26. Juni 1931 fand dann im Restaurant Cardinal bei Pontonierkamerad E. Mändli die konstituierte Versammlung und damit die Gründung der „Zunft zum Ankerrödel Schaffhausen“ statt.
Die im Entwurf vorliegenden Statuten durchberaten und als Hauptpunkt sei erwähnt, dass jedes Aktivmitglied des Stammvereins, beim Übertritt ins Landsturmalter, automatisch Mitglied der Zunft werde, sofern der Mann mindestens acht Jahre dem Verein angehörte und keine ausdrückliche, gegenteilige Erklärung vorlag.
Das Verhältnis zum Aktivverein wurde wie folgt
umschrieben:
„Es soll die vornehmste Aufgabe der Zunft sein, zum aktiven Verein in möglichst enger und kameradschaftlicher Beziehung zu stehen. Die Zunft bildet eine Untersektion des Pontonier – Fahrverein Schaffhausen.“
In einer Generalversammlung im November 1931 wurden die Statuten in Kraft gesetzt und die Gründung auch rechtlich abgesegnet.
Der Mitgliederbestand am Ende des Gründungsjahres 1931 betrug 33 Ankerrödler.
Am 7. März 1936 trafen sich die
Ankerrödler von Zürich und Schaffhausen.
Damit wurde der Grundstein gelegt, für die nicht mehr
wegzudenkenden jährlichen Herbstzusammenkünfte.
Diese Zusammenkünfte finden auch heute immer noch
statt. Auch die Ankerrödler von Eglisau und Ellikon am Rhein haben sich
diesen Treffen angeschlossen.
Da in der Zunft zum Ankerrödel ja viele „alte Pontoniere“ dabei waren, wurde am 9. Februar 1941 sogar die gesamte Führung des Pontonier – Fahrvereins Schaffhausen, dem Vorstand der Ankerrödler übertragen. Zu dieser Zeit musste das Pontonier Batallion 3 in den Krieg einrücken und ein Grossteil des Aktivvereins war davon betroffen. In dieser Zeit führte die Zunft zum Ankerrödel den gesamten Verein und führte sogar den Jungfahrer – Kurs durch.
Der Mitgliederbestand am Ende des Kriegsjahres 1941 betrug 63 Ankerrödler.
Die Ankerrödler sind auch heute
noch ein sehr wichtiger Bestandteil der Pontoniere Schaffhausen.
Immer sind sie da, wenn es heisst Hand anzulegen und
helfen bei den verschiedenen Anlässen der Stammsektion tatkräftig mit.
Sei dies am alljährigen Fischessen oder am legendären Lindlischwimmen.
Aber auch sonst, wenn es bei speziellen Aufgaben gilt
Hilfestellung zu leisten, ist stets Verlass auf die ältere Generation.
Die Zunft hat aber auch nach wie vor ihre eigenen
Anlässe, die aber mehr der Kameradschaft dienen, wie der harten Arbeit.
So veranstalten sie jedes Jahr diverse gesellige Anlässe, wie die
Steinerfahrt oder den Chlaushock.
Der Artikel I der Statuten vom 4. März 1944 sagt es wohl am treffendsten:
„Die Zunft zum Ankerrödel ist eine freie Vereinigung der älteren Mitglieder des Pontonier – Fahrvereins Schaffhausen. Zweck dieser Vereinigung ist sowohl die Pflege der Kameradschaft unter ihren Mitgliedern, als auch die tatkräftige Förderung der Bestrebungen des Stammvereins.“