Die Geschichte der Pontoniere Schaffhausen
Vereinsgeschichte | Vorstand | Jahresprogramm
Der Einfluss von Hauptmann Kuhn aus Zürich,
bewirkte erstmals im Jahre 1877, dass zwei Mann, bei der Rekrutierung in
Schaffhausen zu den Pontonieren ausgehoben wurden. In den folgenden
Jahren muss sich das wiederholt haben, sodass die Anzahl
Pontoniere im Kanton Schaffhausen stetig weiter anwuchs. Die
Voraussetzung einer sicheren Handhabung, des Materials und der Boote,
konnte jedoch in der kurzen Dienstzeit nicht recht gewährleistet werden,
wenn sie nicht durch ständige Übungen ergänzt werden konnte. Diese
Tatsache bewog Hauptmann Kuhn, in Zürich und in Schaffhausen
Pontonierfahrvereine zu gründen.
Am 5. Februar 1881 erschien sodann
ein Inserat in den Zeitungen, mit der Einladung an sämtliche, in
Schaffhausen und Umgebung wohnhaften Pontoniere und Angehörigen der
Genietruppen. Neun Mann folgten dieser Einladung und trafen sich im
Restaurant Beckenburg an der Neustadt und gründeten den
Pontonierfahrverein Schaffhausen.
Von Anfang an wurde ein Ziel verfolgt und zwar die
Handhabung und Ausbildung des eidgenössischen Pontoniermaterials. Vom
Geniebüro wurden dann auch ein Dreiteilerponton und ein Weidling, den
Schaffhauser Pontonieren zugeteilt.
Am 26. Juni 1881, einem Sonntag, wurde dann auch die
erste Fahrübung abgehalten. Die Schaffhauser Pontoniere übten an diesem
Sonntag drei Stunden lang auf dem Rhein zwischen Schaffhausen und dem
Paradies. Mit dieser Fahrübung begann die Geschichte der Pontoniere in
Schaffhausen. Es folgten noch drei weitere Fahrübungen in diesem Jahr
und weitere zwölf Männer schlossen sich dem jungen Verein an.
Im Jahre 1895 bauten die Pontoniere ihre erste
„fliegende Brücke“ in einer Fahrübung und 1901, bei der Fahnenweihe des
Vereins, wurde die ganze Festgesellschaft mit einer solchen „fliegenden
Brücke“ in die Schaarenwiese übersetzt.
In den darauf folgenden Jahren machten die
Schaffhauser Pontoniere zahlreiche Brückenschläge, zur Werbung von neuen
Mitgliedern. Die Werbewirkung war beachtlich und der Verein wuchs stetig
weiter.
Schon sehr bald wuchs auch das Verlangen, sich mit
Gleichgesinnten Kameraden zu treffen und sich auf dem Wasser zu messen.
In der Zeit bis 1893 waren in der Schweiz bereits 10
Pontonierfahrvereine entstanden. Am 9. April 1893 gründete sich dann
auch ein schweizerischer Verband der Pontoniere, der Schweizerische
Pontonierfahrverein, dem die Schaffhauser Pontoniere als 11. Verein auch
beitraten.
Am 1. Eidgenössischen Pontonierwettfahren in Zürich,
verzichteten die Schaffhauser Pontoniere jedoch auf eine Teilnahme, da
sie sich noch zu wenig gerüstet befanden. Am 2. Eidgenössischen
Pontonierwettfahren in Bern 1897 bereiteten sich die Schaffhauser jedoch
vor und erzielten den 8. Rang. Das Resultat zeigte, dass mehr Übungen
nötig waren und die Vorbereitung etwas sorgfältiger erfolgen muss.
Genügten bis anhin 10 – 12 Fahrübungen pro Jahr, so wurde bis ins Jahr
1900 auf 24 Fahrübungen aufgestockt.
Der Einsatz hatte sich auch gelohnt. Am 29. und 30.
Juli, nahmen 20 Mann am Eidgenössischen Pontonierwettfahren in Basel
teil und errangen, von 16 Mannschaften, den sehr guten 3. Rang.
Auch am 4. Eidgenössischen Pontonierwettfahren in
Aarau 1904, konnten die Schaffhauser ihr Können wieder unter Beweis
stellen. Die 30 Wettkämpfer schlossen wiederum auf dem 3. Rang von 21
teilnehmenden Sektionen ab. Diesmal konnte der Lorbeerkranz sogar an der
Fahne nach Hause gebracht werden.
Dieser Erfolg verpflichtete auch ein wenig und so
fand das 5. Eidgenössische Pontonierwettfahren am 16. und 17. Juni 1907
in Schaffhausen statt.
Von 1914 – 1918 schnitt der 1. Weltkrieg in das
Vereinsleben der Schaffhauser Pontoniere ein. 50 Mann des Vereins
mussten in den Krieg ziehen. Die Fahrübungen wurden komplett
eingestellt. Erst im Jahre 1915 standen wieder Pontons, in beschränktem
Masse zur Verfügung und die Heerespolizei überwachte die Aktivitäten
sehr genau.
Der Krieg hat die Pontoniere aber nur noch fester
zusammengeschweisst und 1917 erreichte der Verein mit 134 Mitgliedern
seinen Höchststand.
Am 21. Juli 1920 wurde der Verein durch ein schweres
Unglück am Moserdamm heimgesucht.
Am 21. Februar konnten die Schaffhauser Pontoniere
ihr 50 – jähriges Bestehen, im Restaurant Schiff feiern, wo auch noch
die zwei Gründungsmitglieder Franz Goldinger und Gottlieb Nohl,
teilhaben durften
Die im September 1939, im WK stehenden Pontoniere,
wurden an ihrem Entlassungstag, durch den Mobilmachungsbefehl
überrascht. Sie mussten gleich an den WK anschliessend in den
Aktivdienst einrücken. Und wieder musste das ganze Fahrmaterial an das
Zeughaus zurückgeschoben werden. Somit konnte auch während des 2.
Weltkrieges der Fahrbetrieb nicht aufrechterhalten werden.
Erstmals nahmen die Schaffhauser Pontoniere 1946
wieder an einem Eidgenössischen Pontonierwettfahren teil. Dies wurde in
Murgental abgehalten und die Schaffhauser erzielten den guten 6. Rang.
1949 am Eidgenössischen Pontonierwettfahren in
Dietikon waren die Schaffhauser Pontoniere auch wieder vertreten und das
mit 80 Mann.
1952 waren es die Schaffhauser Pontoniere, ihren
Kameraden der anderen Sektionen wieder schuldig, ein Eidgenössisches
Pontonierwettfahren durchzuführen. Vom 19. – 21. Juli 1952 führte die
damals grösste Sektion des Schweizerischen Pontonierfahrvereins das 18.
eidgenössische Pontonierwettfahren durch
Im Jahre 1955 konnten die Pontoniere das letzte Mal
mit den bewährten Zweiteiler – Pontons an einem Wettfahren antreten. Die
Pontons wurden in diesem Jahre ersetzt durch die kleineren und
leichteren Übersetzboote. Bewährte ältere Fahrer zogen sich nun zurück
und es gab neue Gruppierungen der Fahrtrupps. Alles in allem verlief der
Umstieg auf die Übersetzboote, für die Schaffhauser Pontoniere aber doch
recht positiv. So konnte im Jahre 1964, das beste Resultat der Sektion
Schaffhausen erzielt werden. Am Eidgenössischen Pontonierwettfahren in
Aarwangen gewann die Sektion den begehrten „Amerikanerbecher“, mit einem
1. Rang und weiteren sechs Booten in den vordersten Rängen.
Die Vereinstätigkeiten erstreckten sich jedoch nicht
nur auf die Trainings und die Wettkämpfe. Es wurden auch die
Kameradschaft und der Zusammenhalt immer rege gepflegt. Und so wurden
auch diverse Fernfahrten und Talfahrten unternommen. So wurde z.B. 1954
die Rhone von Genf bis nach Marseille befahren oder Rhein von Basel nach
Köln.
Um das gesellige Beisammensein auch einmal in einem
eigenen Vereinshaus zu geniessen, hielt der Vorstand fast acht Jahre
Ausschau nach einem günstigen Stück Land. Durch gute Beziehungen konnten
die Pontoniere ein geeignetes Stück Land im Baurecht bekommen.
Am 15 Juni 1974 war es dann soweit. Der erste
Spatenstich wurde gemacht und der Pontonierfahrverein verwandelte sich
in einen Pontonierbauverein. Durch das Helfen aller Mitglieder, sogar
von den Pensionierten konnte am 5. Oktober 1974 Aufrichtfest gefeiert
werden und am 30. November war dann auch der Schiffschopf unter Dach.
Jetzt konnte mit den Innenausbauten begonnen werden. Im Frühling wurden
noch die Umgebungsarbeiten gemacht und am 21.Juni 1975 erhielt das neue
Werk sein Kleid, den Fertigputz.
Während der Bauzeit von 14 Monaten erstellten 100 Personen, Aktive, Veteranen und Freunde, in 220 Tagen, teils nur Abends, mit 16000 Arbeitsstunden ein sehr gefreutes Werk, das immer noch rege benutzt wird.